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Bericht vom Lünecup beide Tage

11.10.2015

Am letzten Wochenende veranstaltete die Bezirksgruppe Lüneburg des DRC zusammen mit dem Jagdspaniel Klub Nordmark (hier im speziellen Katharina Meier und Malte Benien) ein spannendes Working Test Event.

Am Samstag fand auf dem Vielseitigkeitsgelände in Luhmühlen der LüneCup in den Klassen A, F und O statt. Hier nahmen neben Retrievern, auch zwei Irish Wwater Spaniel und ein Weimeraner teil. Die Aufgaben waren bereits geprägt von der Vorfreude auf den darauf folgenden Sonntag, an dem der erste Spaniel-Retriever Teamtest stattfinden sollte. Doch zuerst zum Samstag. Die Richter Herta Rudolph, Petra Behringer und Gereon Ting erdachten sich Aufgaben, die deutlich mehr als üblich bei Retriever Workingtests die Nasenleistung der Hunde forderten, ohne jedoch die ebenfalls sehr wichtigen und typischen Gehorsamsleistungen der Retriever zu vernachlässigen.

  1. Aufgabe: Freiverlorensuche 20m mal 30m mit 8 Dummies in einer Heidefläche mit jungen Kiefern, begrenzt im hinteren Teil durch einen Wald. Mindestens 3 Dummys sollten gebracht werden.
  2. Aufgabe: Walk up Richtung Richterstab, dort den Hund absetzen. Ein Dummy flog nach Schuß in ca. 60m Entfernung in halbhohen Bewuchs hinter das vorherig genutzte Freiverlorengebiet. Die Stelle war gut einsehbar. Die Hunde wurden durch die alten Fallstellen verleitet und waren in dem Bereich, aufgrund von wechselndem Wind, nicht sehr punktgenau.
  3. Aufgabe: Man steht auf einem länglichen Hügel, rechts von uns ist eine lichte Hecke. Unten rechts findet ein Treiben statt und zwei Dummys werden fallen gelassen. Der Hund soll diese buschierend suchen und apportieren.
  4. Aufgabe: Wasserarbeit; man steht auf dem selben Hügel, vor uns ein Wasserhindernis vom Vielseitigkeits-Reiten mit einer Insel (aufgeschüttet und mit Holzbrettern befestigt) in der Mitte der Wasserfläche. Es fällt eine Markierung auf die Insel, nach Freigabe durch den Richter soll der Hund dieses apportieren.
  5. Aufgabe: Der Hund bleibt auf besagtem Hügel sitzen, der HF geht vom Hügel hinunter in Richtung der Schützen. Nach Schuß wird ein Dummy auf die Rasenfläche links von der Wasserfläche geworfen. Man soll nach Aufforderung den Hund zu sich rufen und dann zum Dummy schicken.
  6. Aufgabe: man geht in einer Waldschneise mit dem Hund frei bei Fuß auf einen Metallzaun zu. Es fällt ein Schuß und das Dummy landet kurz hinter dem Zaun. Der Hund wird nach Aufforderung des Richters geschickt, es soll ihm nicht geholfen werden. Der Richter will sehen, wie und ob er die Aufgabe lösen kann. (Der Zaun kann übersprungen oder umlaufen werden; dies soll der Hund selbständig herausfinden).
  7. Aufgabe: man geht weiter auf den besagten Zaun zu, öffnet ein Törchen und geht hindurch. Wenn man den Hund zu sich ruft, fällt weiter entfernt ein Dummy über die Waldschneise hinweg in den Wald hinein. Der Richter will sehen, ob der Hund in der Lage ist zu markieren, obwohl er gerade den Zaun überwindet.

Tolle und kreative Aufgaben, die unsere Neugier auf den folgenden Tag sehr ansteigen liess.

 

Am Sonntag dann fand der erste Spaniel-Retriever Team Test in Deutschland statt:

Wir sahen eine große Bandbreite beider Rassen und konnten die unterschiedlichsten Varietäten in der Arbeit beobachten. Die Spaniel waren vertreten durch die folgenden Teams:

Team 1) English Springer Spaniel (working line) mit einem Labrador (schwarz, working line)

Team 2) Welsh Springer Spaniel mit einem Flatcoated Retriever

Team 3) Irish Water Spaniel mit einem Golden Retriever (standart)

Team 4) English Springer Spaniel (standart) mit einem Labrador (blond, standart)

Team 5) Irish Water Spaniel mit einem Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Team 6) English Springer Spaniel (jagliche Linie) mit einem Curly Coated Retriever

Team 7) Cocker (working line) mit einem Curly Coated Retriever

Team 12) English Cocker Spaniel (standart) mit einem Labrador (schwarz, standart)

Die Teams 8 bis 11 waren mangels Spaniels, reine Retriever Teams.

Ausserdem fand noch ein Veteranen Working Test für Hunde über 8 Jahren, statt. Morgens wurden wir wieder herzlich von der Sonderleitung Julia Steckelberg und Katharina Meier begrüsst. Die Richter stellten sich vor und machten direkt klar, daß wir unsere Spaniel nicht als „kleine Retriever“ führen sollten. Sie möchten die Spaniel-typischen Eigenschaften sehen. Die Teams fanden sich zusammen und wurden in Gruppen eingeteilt und schon ging es los ins Gelände. Wir waren sehr gespannt auf die Aufgaben der Richter.

 

  1. Aufgabe: Treiben auf einem Hügel mit Büschen am Hang. Entfernung zum Team ca. 30m. Der Spaniel sollte im Anschluss drei Dummys suchen und finden. Dann war der Retriever dran ebenfalls drei Dummys zu holen.
  2. Aufgabe: Der Spaniel sollte auf ein kleines eng begrenztes Schilfareal am Wasser in ca 20m Entfernung eingewiesen und dort in die Suche geschickt werden. Danach fiel für den Retriever eine beschossene Markierung hinter eine Insel in das Wasser. Jeder Hund wartet einzeln frei bei Fuß, während der andere Hund arbeitet.
  3. Aufgabe: erst ein kleiner walk up, danach abwechselnde Suche im Team in einem sehr kleinen Waldgebiet. Der Spaniel durfte frei suchen (wenn auch bevorzugt in „seinem“ Teil des Waldes), der Retriever musste in „seinem“ Teil des Waldes gehalten werden. Jeder Hund holt drei Dummys.
  4. Aufgabe: der Retriever wurde etwas entfernt mit seinem HF abgestellt, der Spaniel sollte einen sehr dornigen Graben nach Dummys durchsuchen, der Hundeführer durfte mitgehen am Rand und ihn schicken. Wenn er ein Dummy gefunden hat und auf dem Weg zum Hundeführer war, fiel eine Markierung mit Entenlocker als Verleitung für ihn hinter den Graben. Dieses sollte der Retriever im Anschluss arbeiten. Dann sollte der Spaniel weiter den Graben durchsuchen und wenn er wieder ein Dummy gefunden hat, fiel erneut eine Markierung für den Retriever. Wenn der Retriever diese gefunden hatte und auf dem Rückweg war, fiel eine Verleitmarkierung für ihn, die im Anschluss vom Spaniel geholt werden sollte.
  5. Aufgabe: jetzt wurden die Hunde aus 2 Teams zusammengeführt (also 4 Hunde: 2 Spaniel, zwei Retriever). Die Spaniel sollten vor den Retrievern zusammen buschieren, dahinter die zwei Retriever mit einem weiteren Helfer in der walk up line. Mehrere Helfer verteilt im Gelände als Werfer. Die Spaniel Hundeführer bekamen je einen Stick, mit dem sie die Büsche abklopfen sollten, sie solten in ihrem Teil bleiben, ganz bis zum Rand suchen und nicht zu weit voraus laufen. Die Retriever gehen Frei bei Fuß hinterher. Das Gelände bestand aus mittlerem Heidebewuchs mit niedrigen Jungkiefern und Brombeerbüschen. Nach kurzer Zeit fällt eine Markierung mit Schuss (die Spaniel sollen verharren), die von einem Retriever gearbeitet wurde. Weiter buschieren, wieder ein Schuss mit 2 Markierungen im Rücken der Retriever Linie, die erst mal liegen blieb und später von den Retrievern als Memory gearbeitet wurde. Dann weiter buschieren, Mark mit Schuss, Spaniel verharren, dieses Dummy wurde von einem Spaniel geholt. Weiter buschieren, Schuss/Mark: Retriever holt memory und so weiter. Es mussten sowohl die Hunde, als auch die Menschen gut aufpassen und sich die Fallstellen merken, um dem Hund im Notfall helfen zu können. So lange bis jeder Retriever ein Mark und ein memory und jeder Spaniel ein Mark geholt hatte. Diese Aufgabe stellt im eigentlichen Sinne eine typische Niederwildjagd in einem wildreichen Gebiet mit Dummys nach. Es war eine sehr schöne Steadiness- und auch Konzentrationsübung für alle Beteiligten.
  6. Aufgabe: die zwei Retriever wurden etwas erhöht und entfernt abgestellt, die Spaniel sollten abwechselnd eine Waldkante buschieren (der nicht arbeitende Spaniel ging frei bei Fuß beim HF und Richter). Dann wieder abwechselnd Markierungen mit Schuss, die auf Ansage vom Richter vom Spaniel oder Retriever geholt werden mussten.

 

So verbrachten wir Hundeführer mit unseren Gefährten einen spannenden und aufregenden Tag. Die Richter waren zum Teil sehr kulant bei der Bewertung der Spaniel und drückten sicherlich hier und da ein Auge/Ohr zu; ich bin z.B. sicher, dass von den Retrievern eine präzisere Fußarbeit abverlangt wurde, als von unseren Hunden. Doch natürlich gab es ein Reglement hinter der Prüfung und man konnte nicht vor allem die Augen verschliessen. Und so mussten einige Teams die eine oder andere Null einstecken, wenn eine Aufgabe nicht bewältigt werden konnte. Sicherlich ein guter Anreiz für das zukünftige Training.

Dann wurden die Punkte zusammengezählt und der Tag ausgewertet. Die Richter sprachen vor der Siegerehrung abschliessende Worte und betonten, wie viel Freude es auch ihnen gemacht hätte, dieses Experiment durch zu führen. Auf eine weitere Zusammenarbeit der beiden Klubs werde großer Wert gelegt und so ein Retriever-Spaniel Teamtest solle auf jeden Fall wiederholt werden.

Unser aller Dank gilt zu aller erst der hervorragenden Organisations- und Sonderleitung Julia Steckelberg (DRC BZG Lüneburg) und Katharina Meier (Jagdspaniel Klub LG Nordmark); ebenso den zahlreichen hochmotivierten Helfern/Werfern/Stewards, ohne die so ein Tag gar nicht durchführbar wäre; ausserdem dem Vorstand des DRC, der unserer Spaniel-Dummyarbeit so positiv gestimmt und stets unterstützend gegenüber steht; und last but not least natürlich den kreativen und aufgeschlossenen Richtern. Danke für einen unvergesslichen Working Test Tag mit Retrievern und Spaniel.

Mein persönliches Highlight war natürlich, daß Irish Water Spaniel „Aurea The Waterspaniel“ mit ihrem Team-Retriever „Momo vom Deisterberg“ den zweiten Platz mit 187 von 240 Punkten erhalten hat.

Dagmar Lukas

 

Bild zur Meldung: Dagmar Lukas mit ihrem Spaniel